Timber Timbre

Event, Musik
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©Jean-Baptiste Toussaint

Seit fast 10 Jahren macht das Kollektiv aus Ontario rund um die Band TIMBER TIMBRE schon Musik. Düsterer melancholischer Sound, aber auch sonnige Melodien gepaart mit blueslastigen Riffs, ergeben eine ganz eigene Mischung, die den Zuhörer sofort in ihren Bann zieht. Diese Klänge versetzen uns in zwielichtige Szenen bekannter Filmemacher wie Tarantino, den Coen Brothers oder David Lynch, locker lässig und an der Grenze zwischen gut und böse. Schurkenmusik,  die aber auch den Superhelden gefällt. Auch Walter White aus der Serie Breaking Bad, der wie wir wissen, kein Kind von Traurigkeit ist, wirkt untermalt von diesem Sound noch abgebrühter als sonst. Cool eben.

World Press Photo 2014

Fotografie, Kunst
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Foto: (c) World Press Photo Award

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte – das trifft auf die Ausstellung im Wiener WESTLICHT mehr als zu. Die dargebotenen Bilder erzählen ganze Geschichten – Geschichten, wie sie überall auf der Welt geschrieben wurden und nun vereint ihren Betrachter auf der WORLD PRESS PHOTO 2014 in den Bann ziehen. Denn so viel ist garantiert: Die prämierten Bilder sind ganz nah am Menschen, gehen unter die Haut und thematisieren auch so einige Schattenseiten unserer Gesellschaft.

SCHUH-Bi-Du

Kunst
BROOMS, Sol Alonso

BROOMS, Sol Alonso

„Give a girl the right shoes and she can conquer the world.“ Das bezaubernde Fräulein Monroe hat es richtig erkannt – es kommt auf die richtigen Schuhe an! Die Ausstellung „SHOEting Stars- Der Schuh in Kunst und Design“ im  KUNST HAUS WIEN hätte ihr bestimmt gefallen, denn hier findet unter den 220 Exponenten aus 27 unterschiedlichen Ländern garantiert Jeder das passende Schuhwerk. Allerdings eignen sich für Welteroberungsstreifzüge nur einige der Kreationen, denn nicht jedes Paar ist tragbar oder gar praktisch – nein, diese schrillen Treter sind viel mehr: Sie sind Kunst. Schreitet man durch die Räume der Ausstellung, so kommt man aus dem Staunen über die Vielfalt gar nicht mehr heraus: Egal ob aus dem 3D-Drucker, aus Löffeln, Schokolade, Violinensaiten, quietschigem Latex, Zähnen oder mit einer dicken Portion Gesellschaftskritik – die Kreativität der Designer kennt keine Grenzen. Außerdem warten allerhand Kurzfilme, Installationen und Modefotografien auf neugierige Bewunderer.

Einen kleinen Vorgeschmack gibt’s schon mal hier in der Galerie. Wer allerdings mehr sehen möchte, muss sich bis spätestens 5. Oktober in die Untere Weißgerberstraße 13 begeben. Es lohnt sich!

Mehr Infos unter www.kunsthauswien.com

Redakteurin und Fotografin:  Jaqueline Ehrhart

Jo Stöckholzer im Treibhaus

Musik

JO STÖCKHOLZER TREIBT’S BUNT

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© alle Fotos: Theresa Fischer

Im altbürgerlichen Café Central in Innsbruck kann man die Seele baumeln lassen, sich an den unzähligen Tortenvariationen erfreuen, die 70+ Kellner-Generation beim Servieren bewundern, Deckenschmuck und protzige Kronleuchter auf sich wirken lassen, oder wie in meinem Fall, den Musiker Jo Stöckholzer treffen. Dieser stand mir dann auch gleich Rede und Antwort auf alle meine Fragen und lud mich sogar zum Pre-Release seines Debüt-Albums ein, welches er zum ersten Mal mit seiner neuen Band zum Besten geben wird. Uns erwartet ein Abend, gefüllt mit Exklusivität und schöner Musik, am 24. September im Treibhaus. Doch fangen wir von vorne an:

UMA Debütalbum

Musik

 

UMA 2014!!

© Anette Hansen

Was sich liebt das neckt sich. Nebenbei findet das deutsch-österreichische Ehepaar Ella und Florian Zwietnig, kurz UMA, allerdings noch genügend Zeit dafür, schöne Musik zu machen. Am 6 Juni erschien ihr selbstbetiteltes Debütalbum (Label: Seayou Records) und wir haben den Walkman ausgepackt und sind in den Park gegangen um uns einen ersten musikalischen Eindruck zu verschaffen.

Kunsthalle: Neue Wege nichts zu tun

Kunst
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Foto: Stephan Wyckoff

Wir leben in einer Zeit der Schnelllebigkeit, in einer Zeit deren Fokus auf der Produktivität und auf dem Fortschritt ruht – arbeiten, Überstunden, Optimierung, produktiv sein, noch produktiver sein, zuhause weiter arbeiten, noch viel produktiver sein. Unterm Strich bleibt da nicht mehr viel Zeit zum Sein und Seele baumeln lassen, beinah kläglich wirken die Freizeitstunden stellt man sie der Arbeitszeit gegenüber (Studenten ausgenommen). Auch das künstlerische Schaffen wird mehr und mehr von Begriffen wie „Selbstoptimierung“ oder „Professionalisierung“ dominiert. Die Ausstellung „Neue Wege nichts zu tun“ in der Kunsthalle Wien stellt sich dieser Zeit gegenüber, ein beinah lautloser Protest, der mit seinen unterschiedlichen künstlerischen Werken, die viele Formen des Nichtstun, des Unterlassens oder der Askese positiv besetzt und zeigen möchte, dass auch das Nichtstun zu schöpferischen Momenten führen kann. 

Vormärz

Musik
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© alle Fotos: Theresa Fischer

Vormärz steht für Revolution. Auch musikalisch.

Ich habe mich mit den vier Jungs aus Innsbruck im Hofgarten (wie könnte es bei Tirolern anders sein) getroffen und beim Turnen durch Walddickicht allerhand über den Fake-Schnauzer von Austro Fred, harte nüchterne Lyrik, die Zusammenhänge von Tiefkühlpizzen und Gesellschaft, Hamburg und Kloinspirationen gelernt.

Alles Geschmacksache?

Kunst

Über Geschmack lässt sich nicht streiten? Von wegen! Wer das nicht glaubt, der sollte schnellstens zum Wiener Hofmobiliendepot, denn mit der Ausstellung „Böse Dinge. Eine Enzyklopädie des Ungeschmacks“ beweist das sonst für pompöse und prunkvolle Ausstellungen bekannte Museum, dass sich Geschmack sehr wohl bestimmen lässt.

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Obama-Sneakers, Biertrinkhelme und Penispantoffeln

Inmitten von über 500 schrillen, schrägen, unbrauchbaren, grellen, hässlichen, glitzernden, giftigen oder auch rassistischen Dingen, wird der Besucher mit allerhand Ungeschmack und Kitsch überhäuft. Der Daumen-USB-Stick, die sprechende Teletubbypuppe und allerhand anderer skurriler Krimskrams ist nach einem von Kunsthistoriker Gustav E. Pazaurek 1912 entwickelten Kriterienkatalog angeordnet. Ein ausgefeiltes Kategoriensystem, das keine Form der Geschmacklosigkeit auslässt und – ganz gleich ob eine „Funktionelle Lüge“ oder „Kunst als Ausrede“ – für jeden Ramsch den passenden Überbegriff findet.