FOTOAUSSTELLUNG: ULRICH SEIDL STILLS 1998 – 2014

Kunst

Ulrich Seidls Filme wagen einen Blick in die Abgründe unserer Gesellschaft – sie zeigen Charaktere und Lebensformen, wie sie nur zur Genüge in unseren Reihen zu finden sind – hier in Österreich, bei uns in Wien. Der Verzicht auf Filmmusik und aufwendiges Make-up, der Einsatz von Laienschauspielern und ein Drehbuch ohne Dialoge lassen seine Filme so erschreckend echt wirken, sie bahnen sich ihren Weg unter unsere Haut und  lassen uns Teil dieses Abgrunds werden – ja, sie lenken vielleicht sogar den ein oder anderen Blick hinab in die eigenen Abgründe. Über die Jahre hinweg entwickelte Ulrich Seidl einen ganz eigenen, kompositorischen Stil – in seinen Werken wimmelt es nur so von Tableaus. Zu sehen ist der Protagonist eingebettet in sein Umfeld, Raum und Requisiten unterliegen den strengen, symmetrischen Gesetzen des Regisseurs. Diese Symmetrie ist eines der markantesten Merkmale, die seine Filme so unverwechselbar machen. Ein kleiner Filmausschnitt genügt und der Betrachter erkennt die Fingerabdrücke des Schöpfers.