Joseph Cornell (1903 – 1972) gilt als einer der außergewöhnlichsten Künstler des 20. Jahrhunderts. Dabei war Cornell ein Autodidakt wie er im Buche steht, lernte weder zu zeichnen, noch zu malen, noch bildhauerisch zu arbeiten. Dennoch gelang es ihm im Lauf seiner nächtlichen Arbeiten in Küche und Keller, eines der originellsten Werke der jüngeren Vergangenheit zu schaffen. Mit diesen Werken wurden ganze Künstlergenerationen wie Robert Rauschenberg und Andy Warhol aber auch Jasper Johns nachhaltig geprägt.
Obwohl Cornell in seinem Leben kein anderes Land betreten und sich nur selten über seinen Heimatstaat New York hinausgewagt hat, war sein Wissen über die Welt erstaunlich. Seine Arbeiten zeugen von einem tiefen Verständnis für die Geschichte, Kultur und Geografie Europas. Dabei behandelt Cornell Themen wie Naturgeschichte, Philosophie, Astronomie, Literatur, die Oper und das Ballett, Theater, Musik und Film.
In der ersten Gesamtschau Cornells in Österreich (Kunsthistorisches Museum/20.10 – 10.01) werden mehr als 80 seiner Werke ausgestellt. Über Collagen und Filme bis hinzu seinen bekanntesten Schöpfungen, den kunstvoll konstruierten Kästchen (boxes), findet man dort einige großartige Werke des begnadeten Sammlers und Experimentierers.
Redakteur: Alexius Ivo Baldissera