Death Row Kids

Musik

Sie sind zu viert, männlich, alle zwanzig Jahre jung, Linkshänder (ALLE!!), von der selben Musikschule und haben heute (28. Oktober) ihr erstes Album veröffentlicht – die Rede ist von The Crispies.

„Unsere Generation lebt im Überfluss. Gelangweilt und übersättigt von Spaß bringt sie sich langsam aber sicher im Exzess um.“ (Tino Romana, Sänger von The Crispies)

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2014 gründeten Tino Romana (Gesang), Rob Wolfe (Gitarre), Bruno Marcus (Bass) und Peter Ferdinand (Schlagzeug) die Band The Crispies im Keller des Gitarristen. Gründe dafür waren Perspektivlosigkeit und Spaß. Ein musikalisches Interesse sowie Verständnis dürfte ein weiterer Auslöser gewesen sein. Zwischen Selbstironie, Klischees, Exzessen und der Ernsthaftigkeit von Rock ’n‘ Roll fühlen sich die vier auf jeden Fall ganz gut aufgehoben.

Galten The Crispies bis vor kurzer Zeit noch als Geheimtipp, sind die Jungs im Inbegriff, diesen Underdog-Status bald abzulegen. Zu verdanken haben sie das – neben ihrem Auftreten – natürlich auch dem Sound.

Bereits im Juni dieses Jahres erschien das Video zum Alternative-Hit Bad Blood.

Der Song Bad Blood ist einer von 10 Nummern, die sich am Debütalbum der Band befinden. Das Erstlingswerk, welches den Titel Death Row Kids trägt, kommt überraschend konsequent, solide und zielstrebig daher. Scheint, als wüssten die Jungs, was sie wollen: Dreckigen Sound, musikalischen Exzess, grungige Grundstimmung, Nostalgie. Dazwischen ist dann aber auch immer wieder einmal ein wenig Platz für Indie- sowie Popelemente. Die rockigen Passagen dominieren jedoch und auch das Punkige kommt – untermalt von der Stimme des Sängers und den abgehackten Gitarrenriffs – nicht zu kurz. Die Songs klingen größtenteils versaut, kratzig und teilweise sogar holprig. Man strebt nicht nach Perfektionismus und überzeugt mit Sound, der einfach ehrlich klingt. Und das ist gut so. 

Neben dem Song Bad Blood, der sofort im Hirn hängen bleibt und beinahe die „poppigste und eingängigste“ Nummer darstellt, sind auch Noose’N’Go, Ring My Doorstep und Grey ganz weit vorne. Der längste Track – One Hundred Times – kann als die epische Nummer des Albums bezeichnet werden, er überzeugt vor allem mit seinem brachialen Outro gefüllt mit durchdringenden Gitarrenriffs. Die 10 Tracks des Albums geben thematisch betrachtet einen kleinen Einblick in das Leben der Musiker – durchgefeierte Nächte, anstrengende Ex-Freundinnen und Selbstmordgedanken. Alles was eben so dazu gehört.

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Death Row Kids präsentiert sich als 35 minütiges Rock ’n‘ Roll-Bündel voller dreckigem Sound frisch aus der Garage bzw. dem Keller nebenan. Ungemischt, roh, laut und meistens voll auf die Zwölf. Es erinnert an die Black Keys, Jet, Black Rebel Motorcycle Club oder The Raconteurs und klingt dennoch so erfrischend anders. Es wird Zeit, dass ihr euch selbst davon überzeugt. 

Death Row Kids – das Debütalbum von The Crispies, erschien HEUTE (28.10) via Seayou Records und ist online oder demnächst auch im Plattenladen eures Vertrauens erhältlich. Die nächsten Live-Termine der Jungs sind am 29.10 in Ybbsitz @ KIWI und am 7.11 im Weekender in Innsbruck. Ihr wollt nichts mehr von The Crispies verpassen? Keine Sorge, sie haben Facebook.

Fotos: © Lukas Gansterer

Redakteur: Alexius Ivo Baldissera

 

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