100 beste Plakate im MAK

Kunst

Bunte Sujets, typografische Experimente, kritische Statements und unkonventionelle Herangehensweisen – die #100besteplakate18-Ausstellung im MAK beweist, dass Plakat nicht gleich Plakat ist.

 

Plakat: /Plakát/ Substantiv, Neutrum [das]
großformatiges Stück festes Papier in grafischer Gestaltung, das zum Zwecke der Information, Werbung, politischen Propaganda o. Ä. öffentlich und an gut sichtbaren Stellen befestigt wird.

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© MAK/Georg Mayer

Zum bereits 18. Mal werden von 6. November 2019 bis 1. März 2020 die 100 besten Plakate aus Österreich, Deutschland und der Schweiz im MAK gezeigt. Dabei ist die Vielfältigkeit – was grafische Umsetzung, Gestaltung und die Designs betrifft – beinahe so groß wie die Zahl der Einreichungen (2.353 Plakate).

Das Plakat behauptet sich nach wie vor als klassischer Werbeträger und beliebte Fläche zum Austoben für Künstler_innen, Typograph_innen, Designer_innen, Grafiker_innen sowie Gestalter_innen. Die zahlreichen Einreichungen, die beim Verein 100 Beste Plakate e.V. eingingen, vereinten dabei studentische Projekte gleichermaßen wie Arbeiten etablierter Agenturen.

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© MAK/Georg Mayer

Exakt 100 Plakate wurden von einer Fachjury prämiert, 42 davon kommen aus Deutschland, 54 aus der Schweiz und 4 Stück aus Österreich. 

Die österreichischen Gewinnersujets zählen allesamt zu der Gattung der Produktplakate. Lukas Fliszar und Jonas Minnig (Atelier 101) schickten ihr Plakat zum Film Nevrland ins Rennen. Dabei wird die Zerrissenheit des Film-Protagonisten im Plakat durch eine starke Typografie anschaulich untermalt. 

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© 101/100 Beste Plakate e. V.

Bei der Agentur VMLY&R dreht sich dieses Mal alles um Heinz Tomate Ketchup. Neben dem Etikett, das mittlerweile als Designklassiker gilt, stechen besonders die fehlenden „E“ hervor. Diese wurden – da Heinz Ketchup auf die üblicherweise verwendeten „E“-Verdickungs- und Konservierungsstoffe verzichtet – auch typografisch weggelassen. 

100 beste Plakate_VMLY&R Vienna:100 Beste Plakate

© VMLY&R Vienna/100 Beste Plakate e. V.

Verena Panholzer und Paul Katterl vom Studio Es schufen eine Plakatserie für das Produkt Purpur, handselektiertes, rötliches Steinsalz aus dem Salzkammergut. Entstanden sind drei Plakate, je eines für feines, mittel- und grobkörniges Salz. 

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© MAK/Georg Mayer

Das 20-jährige Bestehen von Radio Orange (Gratulation!!) hat David Einwaller und Lukas Novak dazu veranlasst, ihr Siegerplakat mit einer groß in Szene gesetzten Zahl 20 zu gestalten. Dabei wird der Leitgedanke des freien österreichischen Senders (abseits des Hörer_innen-Mainstreams) gekonnt mit Papiergirlanden (flexibel und vielfältig formbar) in Szene gesetzt. 

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© Einwaller, Novak/100 Beste Plakate e. V.

Zusätzlich zur Ausstellung erscheint der Katalog C Beste Plakate XVIII. Deutschland Österreich Schweiz/C Best Posters XVIII. Germany Austria Switzerland im MAK Design Shop. Die Gewinnerplakate des Wettbewerbs gehen auch heuer als Neuzugänge in die MAK-Kunstblättersammlung ein. 

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© MAK/Georg Mayer

Im Rahmen einer Ausstellungstournee wird die Schau an (bis dato geplanten) elf Orten in Deutschland, Österreich und der Schweiz gezeigt. Die einzelnen Stationen findet man unter www.100-beste-plakate.de. Im MAK werden die 100 besten Plakate noch bis zum 1. März 2020 gezeigt. Wer auch nur das geringste Interesse an Design, Kreativität, Ideenvielfalt und Umsetzung hat, sollte sich diese Ausstellung definitiv nicht entgehen lassen.

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